Rainer Schuster, der Frontman von Tacheles, war sich sicher:
Das hier ist vielleicht meine letzte Chance. Jetzt will ich das tun, was ich am besten kann, will mich endlich zeigen, wie ich wirklich bin! Ich möchte endlich TACHELES singen und die Menschen zum Lachen bringen, zum Tanzen, zum Mitsingen und Schunkeln. Denn was gibt es Schöneres als gemeinsam zu feiern?
Als Vollblutentertainer wusste Rainer Schuster natürlich: Stimmung braucht Show, Glamour und internationale Experten. Und so machte er sich auf den Weg, um die zu finden, die seine Show zum Erfolg führen sollten:
Als erstes, dachte er, brauche ich Harmonie und anmutige Klänge als Basis für meine Band. Und da erinnerte er sich an den schüchternen Schorsch, den er vor einigen Jahren auf dem Traumschiff kennengelernt hatte, als er sich erfolglos für die Nachfolge von Sascha Hehn als Kapitän bewarb. Warum sich das ZDF schließlich für einen gewissen Florian Silbereisen entschied, ist bis heute ungeklärt.
Wenngleich des Redens mächtig, lässt Schorsch doch viel lieber sein Instrument für sich sprechen, denn die Klänge, die er dem Piano entlockt, kann man mit Worten nicht schöner ausdrücken und deshalb ist er für uns nur der schüchterne Schorsch.
Rainer Schuster war so verzaubert, dass er ihn noch während seiner Äquatortaufe zu einem Engagement bei Tacheles überredete. Nicht zuletzt, indem er dessen langfristiges Vertragsverhältnis auf dem Clubschiff durch ein paar Anekdoten aus Schorschs Vergangenheit, die aus seiner Zeit bei "Schwiegertochter gesucht" stammten, zur Auflösung brachte.
Auf der weiteren Suche reiste er in die nördlichste Stadt Italiens: Colonia! Im berüchtigten Stadtteil Campo d’Onore oder wie die Kölner sagen: Ehrenfeld, fand er einen Schmelztiegel der Kulturen, in dem Rainer Schuster den Rhythmus des Lebens spürte. Hier wollte er den Menschen finden, der ihn zum Tanzen bringt, denn er wusste genau: The bass is what makes you dance! Und so traf er auf Elvis Massimiliano Maserati, den Sohn eines norditalienischen Schwachstromelektrikers und einer bulgarischen Hochzeitssängerin. Unglücklicherweise übertrug er ihm die Aufgabe, weiße Hemden für die gesamte Band zu kaufen. Da wusste er noch nicht, dass Elvis absolut farbenblind ist. Da das kaum vorhandene Budget sowieso schon längst gesprengt war, entschied sich Rainer Schuster dafür, ab sofort die Farbe orange in die Welt zu tragen.
Seine nächste Station führte ihn in eine der schönsten Städte, die er je gesehen hatte. Man erzählte sich, dass die Einwohner von Wien zwar gerne nörgeln, aber vor allen Dingen, kaum aus der Ruhe zu bringen sind. Nach genau solch einem Ruhepol hielt Rainer Schuster Ausschau, als er durch den Wiener Stadtpark schlenderte. Auf einer Parkbank saß ein Mann, der offenbar gerade dabei war, ein Mathematikbuch zu korrigieren. Dabei zählte er leise vor sich hin und wippte mit dem Fuß im Takt. Als er erneut begann mit „1, 2, 3, 4“, brach es aus Rainer Schuster heraus und er sang aus vollem Hals: „Hejo Kölle, du bes ming Stadt, hätzlich un jrad, ich krig dich nit satt!“ Er schaute zur Parkbank, doch der Mann beachtete ihn gar nicht, sondern behielt Rhythmus und Ruhe. Als Helwig-Maria Pingelmann das nächste Mal seinen Kopf hob und das Mathematikbuch zur Seite legte, fand er sich auf einer Bank am Kölner Rheinufer wieder….
Nun musste er nur noch einen Menschen finden, der seiner zukünftigen Band eine Portion Rock verleihen konnte. Da er sich mit Musik nicht wirklich auskannte, googelte er den Begriff Rock’n Roll und erfuhr, dass es sich hierbei um eine Musikrichtung der 1950er und frühen 1960er Jahre handelte. Diese Information zeichnete ein relativ klares Bild seiner Zielperson und so fand er sich wenig später im Seniorenstift „Dem Himmel nah“ wieder. In einem ausgiebigen Casting der Musikgruppe schloss er alle aus, die noch gut bei Stimme waren. Es sollte schließlich keiner besser singen als er selber. Seine Wahl fiel am Ende auf Franz Branntwein, dessen Darstellungsdrang ihn zu einer eigenwilligen Interpretation des Peter Kraus Klassikers „Hula Baby“ veranlasste. Auf der anschließenden Fahrt in die Notaufnahme phantasierte er fortwährend von einer ehemaligen Boyband namens „Steingass-Terzett“, der er nach eigener Aussage angehört hat.
Der Sound einer Band wird erst dann rund, wenn in ihrer Mitte eine warme, dynamische Fläche liegt, deren Klang an friedliche Nadelwälder in Nordschweden erinnert. Diesen Satz hatte Kapitän Rainer Schuster irgendwo aufgeschnappt, zählte 1 und 1 zusammen und kam auf das für ihn logische Ergebnis: 3! So fand er sich kurze Zeit später in der IKEA Filiale in Köln-Ossendorf wieder. Dort traf er auf den schwedischen Köbes Lasse Bierstrøm, der zu Fortbildungszwecken in Köln weilte und das heimische Essen so sehr vermisste, dass er mittags immer zu IKEA fuhr. Nach einem intensiven Gespräch über Holz, das Internet, Kallax, Pax und das Gitarre spielen in Uppsala wurde man sich schnell einig.
Mit diesen 5 internationalen Experten geht Rainer Schuster jetzt auf Tour, um in erster Linie sich selbst und darüber hinaus auch jede Menschenansammlung in nie zuvor gekannte Ekstase zu versetzen. Vergessen Sie alles, was Sie bisher über Stimmung zu wissen glaubten, denn hier kommt nichts Besseres als „TACHELES“!!!